Kleine Geschichte der Evangelischen Kirchengemeinde Friedewald
Seit dem 1. Januar 1969 ist der Höhenbezirk mit den Ortschaften Friedewald, Nisterberg, Weitefeld und Oberdreisbach eine selbständige Kirchengemeinde mit dem Namen Evangelische Kirchengemeinde Friedewald.
Historisch gesehen kann man die Errichtung einer Hilfspredigerstelle als die Wurzel der selbständigen Kirchengemeinde sehen. 1927 wurde der damalige Höhenbezirk der
Ev. Kirchengemeinde Daaden als eine Hilfspredigerstelle eingerichtet. Zu den Hilfspredigern gehörte damals unter anderen der spätere Superintendent des Kirchenkreises An der Agger, Johann Fach. Während des Kirchenkampfes im Dritten Reich war diese Stelle immer mit Hilfspredigern der Bekennenden Kirche besetzt. Im Jahr 1946 wurde die Hilfsprediger- stelle dann zur 3. Pfarrstelle der Ev. Kirchengemeinde Daaden umbenannt. Erster Pfarrer war Hans Fritzsche.
Friedewald
Da die Pfarrstelle noch kein eigenes Pfarrhaus hatte, wohnten die Pfarrer zunächst in den Räumen des Schlosses Friedewald, dann in Mietwohnungen, bis im Jahr 1954/55 ein Pfarrhaus in Friedewald gebaut wurde.
1961 – im Jahr des Reformationsjubiläums – wurde dann die Reformationskirche in Friedwald eingeweiht. Zeitweise war die Schlosskapelle Friedewald 4. Predigtstelle der Gemeinde.
Nisterberg
Die aus dem 12. Jahrhundert stammende Kapelle in Nisterberg wurde von 1965 bis 1967 renoviert. Die Renovierungsarbeiten haben die kleine Kapelle zu einer richtigen Kirche werden lassen. Der alte Teil entstammt dem frühen Mittelalter, 1763 wurde dann ein Fachwerkteil angegliedert. Der alte Kapellenraum wurde als Chor mit Altar und Kanzel angegliedert. Erstaunt waren die Bauarbeiter, als sie Reste alter Wandmalereien entdeckten. Vermutlich handelt es sich um eine Darstellung des Heiligen Christopheros. Unter einem neuen Anstrich mussten die nicht mehr zu restaurierenden Gemäldereste dann wieder weichen. Die Kapelle in Nisterberg wurde auch zum Motiv des Siegels für die neu entstandene Kirchengemeinde Friedewald genommen.
Weitefeld
1984 wurde die Martin Luther Kirche in Weitefeld eingeweiht.
Wie kam es zum Bau der Kirche? Schon 1913 wurde über einen geplanten Kirchbau verhandelt. Das damalige Presbyterium in Daaden hat den Neubau einer Kirche jedoch abgelehnt (30 Stimmen der Daadener gegen 5 Stimmen des Höhenbezirks).
Im Jahr 1978 hat dann das Presbyterium der Kirchengemeinde Friedewald einen Beschluss für einen Neubau gefasst. Der Gedanke dabei war, dass für 1600 Weitefelder Gemeinde-glieder kein kirchliches Gebäude zur Verfügung stand. Von kommunaler Seite wurde ein Neubau gerne gesehen, weil dadurch die beiden Ortsteile Weitefeld und Oberdreisbach zusammenwachsen und der Kirchbau als ein Mittelpunkt von Weitefeld gelten kann.
So wurde nach vielen Überlegungen 1981 dieser Bau beschlossen, am 4. Juli 1983 damit begonnen, und am 30. September 1983 die Grundsteinlegung zusammen mit dem Richtfest gefeiert.